Abschied von Ernst Hinterberger

Abschied von Ernst Hinterberger
Am Mittwoch wurde der Mundl-Schöpfer Ernst Hinterberger in der Feuerhalle verabschiedet.

Es war ein leiser Abgang. Zum Nachdenken, traurig, aber auch schön und voller Humor. So wie auch er selbst und seine Figuren waren. Ernst Hinterberger, Schriftsteller und Drehbuchautor, Schöpfer von typischen Österreichern wie dem Mundl, den Protagonisten des Kaisermühlen-Blues oder dem Kieberer Trautmann, wurde gestern, Mittwoch in der Feuerhalle des Zentralfriedhofes verabschiedet.

Viele waren gekommen, um Baba und Servas zu sagen. Freunde, Weggefährten, Kollegen, aber auch die ganz normalen Leute aus dem Volk, die dem "Ernsti" die letzte Ehre erweisen wollten. Unter den Trauernden Mitglieder der "Familie Sackbauer" wie Ingrid Burkhard (Toni), Erika Deutinger (Hanni) und Klaus Rott (Karli) oder Marianne Mendt (Gitti Schimek aus dem Kaisermühlen Blues), Christian Spatzek, Evelyn Engleder, die "Koziber" Brigitte Swoboda oder "Trautmann" Wolfgang Böck.

"Leise"

Abschied von Ernst Hinterberger

Von offizieller Seite war Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny vertreten. In seiner Rede würdigte er den "Humanisten" Hinterberger, der "den einfachen Menschen ein literarisches Denkmal gesetzt hat". Kaisermühlen-Blues-Regisseur und Weggefährte Harald Sicheritz strich die "gnadenlose Unaufdringlichkeit" des gläubigen Buddhisten hervor. "Der Ernst war leise. Er wusste, dass nur die Dummheit Lärm braucht." In der von Dieter Chmelar verfassten und von Wolfgang Böck vorgetragenen Abschiedsrede kam auch Hinterbergers außergewöhnlicher Humor zur Sprache: "Wann in Wien wer an ander`n a Oaschloch nennt, dann is des ka Beleidigung, sondern a Diagnose." Und er habe in seinem erfüllten Leben "längst die höchste Stufe im Diesseits erreicht: die absolute Wunschlosigkeit".

Musikalisch wurde die Verabschiedung von einem Bläserquartett der Polizeimusik – Hinterberger war "Ehrenkieberer" – Marianne Mendt, die den Kaisermühlen-Blues sang, und zum Abschluss Extremschrammel Roland Neuwirth untermalt. Zu den Klängen von "I hob’ an Obgang g’macht" wurde der Sarg in der Feuerhalle versenkt.

Mehr zum Thema

  • Bilder

  • Hintergrund

  • Hintergrund

  • Hauptartikel

Kommentare