Abgezockter Kunstsammler-Oligarch blitzt mit Klage gegen Auktionshaus ab

Abgezockter Kunstsammler-Oligarch blitzt mit Klage gegen Auktionshaus ab
Dmitri Rybolowlew, einst Besitzer des "Salvator Mundi" und des Klimt-Bilds "Wasserschlangen II", konnte Betrugsverdacht gegen Sotheby's nicht erhärten

Kunstmarkt-Analysten blickten in den vergangenen Wochen wie berichtet aufmerksam nach New York, wo einer der potentesten Kunstkäufer der letzten Dekade und eines der wichtigsten Auktionshäuser einander ein öffentliches Match lieferten: Dmitri Rybolowlew hatte dem Auktionshaus Sotheby's vorgeworfen, bei einer milliardenschweren Abzocke wissentlich mitgespielt zu haben. Doch ein Geschworenengericht entschied nun, dass dieser Vorwurf nicht zu halten sei: Denn die Sotheby's-Experten hätten zwar Deals mit dem Händler und Kunstberater Yves Bouvier vermittelt, aber nicht gewusst, was dieser danach mit den Bildern machen würde. 

Bouvier hatte Rybolowlew über Jahre hinweg Kunst zu stark überteuerten Preisen verkauft - darunter das später zu einem Rekordpreis auktionierte Werk "Salvator Mundi", das Leonardo da Vinci zugeschrieben wurde, und das Gemälde "Wasserschlangen II" von Gustav Klimt. Nach einem Vergleich mit Bouvier im Vorjahr zielte der russische Milliardär nun auf das Auktionshaus und warf diesem u. a. vor, wissentlich überhöhte Schätzwerte angegeben zu haben. Die Beweislage dafür blieb aber dünn. Das Auktionshaus führte im Gegenzug vor, dass Rybolowlew selbst zu wenige Vorkehrungen getroffen habe, die Absichten seines Zwischenhändlers zu prüfen. 

Sotheby's feierte das Urteil als Beweis dafür, dass es den "höchsten Standards der Ethik, Integrität und Professionalität" verpflichtet sei. Rybolowlew stellte den Prozess wiederum als Beleg dafür dar, dass es dem Kunstmarkt an Transparenz und Regulativen fehle.

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