20 Jahre "Galileo": "Wir sprengen gar nicht mehr so viel"
Es geht um die Wurst – bei „ Galileo“ ganz besonders oft. In 50 Beiträgen drehte sich beim ProSieben-Wissensmagazin alles um die Herstellung von Debreczinern, Knackern und Co. „2005 war bei uns das ,Jahr der Wurst‘, das sagen wir selber immer mit einem Augenzwinkern“, erzählt Moderator Stefan Gödde im Telefoninterview mit dem KURIER.
Noch häufiger als die Wurst kam in der „Galileo“-Geschichte übrigens das Thema Wasserrutschen vor: das wurde sogar in 200 Beiträgen abgehandelt. „Aber ganz generell versuchen wir natürlich, einen guten Themenmix in der Sendung zu haben, eine Mischung aus unterhaltsamen, naturwissenschaftlichen und tagesaktuellen Themen, die für das Leben unserer Zuschauer relevant sind“, meint Gödde. Und dieser Mix hat Erfolg: Diese Woche feiert „Galileo“ bereits seinen 20. Geburtstag (das Jubiläumsprogramm finden Sie am Ende des Artikels).
Von 17 auf 50
Erstmals „on air“ ging das Magazin 1998: Aiman Abdallah präsentierte damals unter anderem einen Beitrag übers Handlesen. Nach 17 Minuten war die Sendung auch schon wieder vorbei. Mittlerweile sind 50 Minuten daraus geworden, die täglich um 19.05 Uhr auf ProSieben zu sehen sind.
In 20 Jahren hat man bei „Galileo“ einiges ausprobiert: Da wurden etwa gemeinschaftlich Hühnereier ausgebrütet und Moderatoren mit Heliumballons in die Lüfte geschickt, aber auch neue Technologien in die Sendung eingebaut: In der Reihe „Du bist ...“ können die Zuschauer per App in Echtzeit bestimmen, wie der Beitrag weitergehen soll. Auch mit Virtual Reality wird experimentiert.
Gödde ist seit 2009 Teil des Moderatorenteams, davor hat der 42-Jährige u. a. das ProSieben-Vorabendmagazin „taff“ präsentiert. „Als Schüler fand ich Biologie super, in Physik war ich ehrlich gesagt nicht so der Kracher.“ Aber: „Bei ,Galileo‘ machen wir ja auch nicht jeden Tag physikalische Experimente. Wir haben spannende Rubriken, wie beispielsweise ,10 Fragen an…‘, wo wir die unterschiedlichsten Menschen interviewen, vom Rabbi über den Supermarktverkäufer bis hin zum Feuerwehrmann. Ich finde es spannend zu sehen, wie Menschen auf der Welt leben.“
So ist Gödde etwa für einen der zahlreichen „Galileo“-Ableger nach Nordkorea gereist, um von dort zu berichten. Für den eingangs erwähnten Mix aus Info und Unterhaltung hat er aber auch schon im Darth-Vader-Kostüm moderiert.
„Um 19.05 Uhr kommen die Leute gerade von der Arbeit nach Hause, haben Essen gemacht oder sitzen mit den Kindern vor dem Fernseher. Da wollen sie informiert, aber gleichzeitig auch unterhalten werden.“
In diesem Sinne gab es bei „Galileo“ auch einige Sprengaktionen: Zum 15-Jahr-Jubiläum entledigte man sich so etwa fernsehtauglich des alten Studios. Ob so viel Zerstörung nötig ist, zumal in einer Sendung, die sich auch Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen widmet? „Um ehrlich zu sein, haben wir in der letzten Zeit gar nicht mehr so viel in die Luft gesprengt“, schmunzelt Gödde. „Auch das war mal eine Phase.“
Das Jubiläumsprogramm
Von heute, Montag, bis Donnerstag zeigt „Galileo“ (19.05, ProSieben) ein Tauschexperiment: Vier Personen, die wie „Galileo“ im November 1988 geboren wurden, schlüpfen in das Leben eines anderen: Eine Jung-Landwirtin tauscht mit einer Schönheitskönigin, ein Kryptowährungs-Experte mit einem aus
Somalia geflüchteten Auszubildenden.
Am Freitag, dem eigentlichen Geburtstag, widmet sich „Galileo“ der Generation der 20-Jährigen.
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