14. Vienna Blues Spring Festival

Denise Gordon
300 Musiker bringen ab Dienstag (20. März) den "Blues Spring" nach Wien. Das Festival geht bis 30. April.

Über 300 Musiker präsentiert das Vienna Blues Spring Festival zwischen 20. März und 30. April. "Wir haben schon lange durchgehalten", kommentierte Wolfgang Windbacher vom Kulturverein "Reigen", wo gleich 37 der 43 Konzertabende stattfinden, bei der Programmpräsentation die Tatsache, dass heuer bereits das 14. Festival über die Bühne geht.

Er sei selbst immer wieder überrascht, "dass dieses Blues-Ding funktioniert", beteuerte Organisator Dietmar Hoscher, der daran erinnerte, in den ersten Jahren "von den Blues-Puristen angefeindet" worden zu sein. "Doch die Frage 'Ist das überhaupt Blues?' ist uns ganz egal. Im Gegenteil: Die Vielfalt, die wir heuer haben, ist besonders groß."

14. Vienna Blues Spring Festival
Ann Vriend beim Vienna Blues Spring

Die Mischung reicht von der seit über einem halben Jahrhundert aktiven Band "The Pretty Things" (Hoscher: "Ja, die gibt's noch immer.") am 5. April und den Legenden "Savoy Brown" mit Kim Simmonds am 24. März bis zur Wolfman Gang (31. März) und der aus fünf New Yorker Frauen mit Punk- und Rock-Erfahrung bestehenden "Jane Lee Hooker Band"am 20. April.

Blues aus der Heimat

Die heimische Bluesszene ist u.a. mit Monti Beton (spielen am 19. April eine "Super Blues Night"), der bereits traditionellen Gala der Mojo Blues Band (am 25. März ist Gisele Jackson im Theater Akzent unter den Stargästen einer musikalischen Reise durch Louisiana) oder dem Comeback des Literaten Peter Henisch als Blues-Musiker vertreten. Am 26. April präsentiert er im Haus der Musik sein mit Hermann Posch, Franz Haselsteiner und Peter Strutzenberger aufgenommenes neues Album "blues plus".

14. Vienna Blues Spring Festival
Edi Fenzl Band

"Blues nur mit Depression zu identifizieren, halte ich für falsch. Blues kann auch Lebensfreude sein, kritischer Geist, Widerborstigkeit. Blues kann Liebe verkörpern oder besser: verseelen. Das alles ist möglich im Blues", sagte Henisch und nannte den Dichter Nikolaus Lenau einen "Mann mit unglaublichem Blues-Feeling". Nach 40 Jahren "mit nur zurückhaltendem Gesang" habe er sich "überlegt, ob er sich das wieder antun soll" - und wirkt nun doch recht zufrieden mit dem Resultat.

Uni Wien

"Blues funktioniert über alle Altersklasse hinweg", zeigte sich Hoscher überzeugt. "Wir haben in den letzten Jahren begonnen, viele junge Künstlerinnen und Künstler zu holen, deren Namen man noch nicht kennt." Mit Studierenden der Universität für Musik und Darstellende Kunst sei neben Szene-Größen auch "die nächste Generation des Blues und Boogie" am 24. April im ehrwürdigen Joseph Haydn-Saal der Musik-Uni vertreten. "Es ist sicher das erste Mal, dass dort eine Boogie-Night stattfindet", meinte Vizerektor Christian Meyer schmunzelnd.

Der Festivalpass für den "Reigen", der auch Halbpreis-Ermäßigungen für die anderen Konzerte inkludiert, kostet 220 Euro, ein Sechs-Konzerte-Pass wird um 100 Euro angeboten.

Infos zum Programm gibt es hier.

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