Zum Gruße

Grüß Gott? Guten Tag? Mahlzeit? Prost? Zumindest grüßen wir noch.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

In Österreich erleben wir derzeit einen Grußkonflikt. Grüßt man mit „Grüß Gott“ (konservativ) oder mit „Guten Tag“ (progressiv)? Sozialdemokraten grüßen auch gerne mit „Grüß Sie“, Katholiken mit „Gelobt sei Jesus Christus“, Kurz-Fans mit „Ich liebe meinen Kanzler“. Mit „Freundschaft“ grüßt niemand mehr, vor allem nicht in der SPÖ. Junge Menschen grüßen mit „Hallo“, ältere Menschen antworten dann mit „Der Hallo is scho g’sturm“. Keinen Fehler macht man mit „Mahlzeit“, denn nach dem Essen ist immer auch vor dem Essen.

Der beliebteste Gruß in Österreich ist aber „Prost!“, und der ist durch den Brauer-Streik  akut gefährdet.

Ab Ende November werden alle Grußformeln  ersetzt durch „Falls wir uns nicht mehr sehen, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch, und im neuen Jahr sollten wir uns unbedingt öfter, gell“. Handwerker grüßen mit: „Das wird sich vor den Feiertagen nicht mehr ausgehen.“

Aber immerhin, wir grüßen noch. Ein gutes Zeichen.

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