Zuckerdroge (Teil 1)

"Ohrwaschl": Über das angebliche Horrorgift Zucker, die Ernährungshysterie und Unsterlichkeit.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Jeder Zeit ihre Droge und ihre Sucht. Einmal ist der Alkohol der große Feind, dann wieder das Nikotin, dann ist es das Heroin, dann das Fett. (Die Großmutter sprach gern von den „Haschsüchtigen“.) Eine Zeit lang galt die Wurst als besonders böse, weil krebserregend. In letzter Zeit ist Kaufsucht, Sexsucht und Handysucht schwer angesagt. Hunderte Studien beweisen: Das Leben ist ungesund.

Heute gilt der Zucker als die böseste Droge überhaupt. Angeblich ist überall Zucker drin, und angeblich macht Zucker ganz furchtbar süchtig. Wer einen Würfel Zucker in seinen Tee schmeißt, kann schon sein Testament machen. Und so, wie die hysterische Zeit ist, in der wir leben, wird es vermutlich schon bald in den Lokalen eine Trennung in Zucker- und Nicht-Zucker-Bereiche geben, und auf Zucker-Verpackungen wird man, zur Warnung, Bilder aufdrucken müssen, zum Beispiel von Obelix.

Der Zuckerverbrauch in Österreich ist übrigens zurückgegangen, aber das ändert nichts daran: Wir werden alle sterben.
 

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