Wunsch und Wirklichkeit

Positiv formulierte Nachrichten haben deutlich weniger Glaubwürdigkeit als Negativnews. Glauben wir nicht mehr ans Gute?
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Fragt man, wonach sich die Menschen sehnen, sagen viele: „Endlich gute Nachrichten!“ – Verständlich, denn die guten Nachrichten sind rar geworden und auch nicht mehr das, was sie einmal waren (heute ist ja sogar eine Rekordneuinfektionszahl von 17.000 eine halbwegs gute Nachricht, wenn Prognosen demnächst mehr als 30.000 sehen).

Allerdings haben Forscher der Universität Basel soeben herausgefunden, dass positiv formulierte Nachrichten keine hohe Glaubwürdigkeit haben. Man wünscht sie sich zwar, hält sie dann aber für Fake News, für Beschönigung, für Manipulation und Propaganda, während Negativmeldungen, laut der Baseler Studie, sehr hohe Glaubwürdigkeit haben. Ein Grund für die Skepsis könnte sein, dass einige gute Nachrichten, an die sich viele geklammert haben, nicht eingetreten sind; also dass sich etwa das in Aussicht gestellte berühmte „Licht am Ende des Tunnels“ als Lichtschacht zwischen zwei Tunnels erwiesen hat.

Im Grunde heißt das alles: Der Mensch wünscht sich etwas, das er dann eh nicht glaubt. Übrigens: Heute, Donnerstag, scheint in ganz Österreich die Sonne. Überzeugen Sie sich selbst!

Kommentare