Von finsteren Minen und Orka-Verleihungen

Von finsteren Minen und Orka-Verleihungen
Wolfram Kautzky geht in seiner Kolumne "Wortklauberei" den Wörtern auf den Grund. Unde bekommt dafür zahlreiche Leseranfragen.
Wolfram Kautzky

Wolfram Kautzky

Ihr Wortklauber darf sich über Leserpost freuen. Frau Annemarie H. schreibt: Im Job & Business-KURIER finde ich in der Anzeige „Was im Büro gerade trendet (!)“ einen „Kugelschreiber in Rosé-Optik und mit schwarzer Miene“. Das erzeugt bei mir eher eine finstere Miene! 

Wie man sieht: Die deutsche Rechtschreibung ist ein Mienen-, äh, Minenfeld!

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Erwin M.: Werter Wortklauber, im Artikel „Manipulation bei Bankomatbehebung“ war zu lesen, dass der Beschuldigte wegen Verdachtes auf „erwerbsmäßigen“ Diebstahl vorläufig festgenommen wurde. 

Das ist weniger falsch, als es klingt: Schließlich hat jeder Diebstahl – ob gewerbsmäßig oder nicht – einen erwerbsmäßigen Hintergrund.

Bodo K.: In der Stuttgarter Zeitung war kürzlich zu lesen „Am Sonntag haben Oscars im Meer südlich von Spanien ein 15-Meter-Boot zum Kentern gebracht.“ 

Für diese mutige Tat gebührt den tapferen Tieren zweifellos ein Orka!

Helmut H.: Freue mich stets auf Ihre in Zeiten einer immensen Sprachverlotterung so wohltuenden Kommentare. Da fällt mir noch etwas – schon lange her – aus dem Fernsehen ein: „Die steirische Bauernkammer wirbt mit der Landeshauptfrau für steirisches Rindfleisch.“

Nicht auszudenken, wenn sie nicht für steirisches, sondern für oberösterreichisches oder gar Tiroler Rindfleisch geworben hätte.

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