Von Filous, Falotten und Schlitzohren

Von Filous, Falotten und Schlitzohren
Wolfram Kautzky ist Philologe und geht in seiner Kolumne "Wortklauberei" den Wörtern auf den Grund.

Kürzlich schnappte Ihr Wortklauber wieder einmal das etwas aus der Mode gekommene Wort „Schlitzohr“ auf. Dieser Bezeichnung wohnt etwas Wohlwollendes inne: Sie bezeichnet eine Person, die kleinere Verfehlungen begeht, das aber auf durchaus charmante Weise. Die Herkunft dieses Begriffs ist weniger charmant: Früher wurden kleinere Betrüger durch das Einschlitzen der Ohren bestraft, damit sie für jedermann als Delinquenten zu erkennen waren. Das war freilich noch eine harmlose Strafe – Dieben wurde nicht das Ohr eingeschlitzt, sondern gleich die ganze Hand abgehackt.

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