Leserin Hildegard T. dazu: „Die Textzeile „sag i a Mensch der Welt voi Stolz“ führt zur Frage, was ein „Mensch der Welt“ ist? (…) Dass der Originaltext überhaupt anders heißt, ist witzig. Auch da gäbe es die Möglichkeiten „sag i, am End, der Welt voi Stolz“ oder „sag i am End’ der Welt (also in Dschibuti) voi Stolz“.
Herr Fendrich, bitte um Aufklärung!
Ihr Wortklauber hat Post bekommen. Sehr viel Post, geradezu eine Postflut. Ergossen hat diese sich letzte Woche auf seinen privaten Mailaccount innerhalb weniger Minuten. Als Absender schienen keine netten Damen wie Hildegard T. auf, sondern Institutionen wie „Schweizerisches Institut für Hautkrankheiten“, „Die Ära der Kahlheit ist vorbei“, „Auf Wiedersehen, Fett“ und „Viarecta“ (Betreff: Frauen werden sprachlos sein) auf. Wenigstens einem Produkt konnte Ihr Wortklauber etwas abgewinnen, nämlich der „Emura Antihaft-Pfanne“. Die könnte praktischen Nutzen haben – zumindest für Mafiosi, die dem Gefängnis entgehen wollen.
Die Flut an Mails war im Übrigen einem offensichtlich durch die Sommerhitze erschlafften Spam-Filter zu verdanken. Was uns zur überraschenden Herkunft dieses Fachbegriffs für unerwünschte elektronische Massennachrichten führt. Tatsächlich war SPAM ursprünglich nur ein Markenname für Dosenfleisch des US-Herstellers Hormel. SPAM setzt sich aus den zwei Wörtern „SPiced hAM“ (= gewürzter Schinken) zusammen. In der US-Army wurde es im Zweiten Weltkrieg massenhaft ausgegeben und verbreitete sich auch international. Durch einen Sketch der Monty Pythons, bei dem eine Speisekarte fast ausschließlich aus Gerichten mit SPAM besteht, wurde das Wort endgültig zum Synonym für etwas Minderwertiges, das inflationär auftritt.
Fundstück der Woche: „Medikamentenliste, die Sie derzeit einnehmen“ (Titel eines Formulars für Patienten am Wiener AKH) – Fragt sich nur, wie solche Listen schmecken und ob sie auch der Gesundheit zuträglich sind.
Wolfram Kautzky ist Philologe und geht gerne den Wörtern auf den Grund.
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