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Bei besagtem Wort handelte es sich um das in keinem Lexikon verzeichnete Verbum „repunsieren“. So habe ein Kellner auf die Frage „Herr Ober, wo kann man hier repunsieren?“, unverzüglich „Bitte geradeaus, zweite Tür links!“ geantwortet.
Dieses Experiment können Sie, geschätzte Leser, durchaus in Ihrem eigenen Freundeskreis wiederholen. Ihr Wortklauber empfiehlt Fragestellungen, die harmlos („Kann ich bei dir schnell einmal repunsieren?“), sachlich („Hast du den heutigen KURIER schon repunsiert?“) oder eine Spur frecher („Wie oft repunsierst du eigentlich pro Woche?“) sind. Probieren Sie’s aus – aufschlussreiche Reaktionen der von Ihnen Angesprochenen sind Ihnen sicher. (Eine Verringerung Ihres Freundeskreises ist allerdings auch nicht ganz auszuschließen.)
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In der Vorwoche wurde an dieser Stelle über das Wort „Störungsreserve“, zu finden auf einer Tafel am Bahnhof Velden am Wörthersee, gerätselt. Dankenswerterweise wurden Ihrem Wortklauber zahlreiche Erklärungsversuche übermittelt: Bei der Störungsreserve handle es sich um einen „Pulk von Mitarbeitern, die für diverse Störungen im Bahnbereich abrufbar sind“ (also eine Art „Reservebank“ beim Störungstrupp der ÖBB), um ein „Schild an abgestellten Waggons und Garnituren“ oder um einen „Lagerraum, in dem Geräte für Störungsfälle gelagert sind“. Gut möglich aber auch, dass der Verfasser des Zettels einfach zuvor ein bisschen zu viel repunsiert hatte.
Fundstück der Woche: „Geringfügige Mitarbeiter gesucht!“ (Zettel in der Auslage eines Geschäftes in Stockerau) – Es wäre nicht uninteressant zu wissen, wie die aussehen.
Wolfram Kautzky ist Philologe und geht gerne den Wörtern auf den Grund.
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