Wir sind Europameister!

Schnellfahren gilt als flott, zu schnell fahren als Kavaliersdelikt mit Betonung auf Kavalier
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Wir sind Weltmeister! – Das wollten die Österreicher dieser Tage ausrufen. Und nicht: Wir sind Europameister! Noch dazu in der Unfallhäufigkeit. Das will wirklich keiner hören.

Platz 28 von 28, ziemlich weit abgeschlagen hinter Platz 27, im jährlichen EU-weiten Report der Verkehrsunfälle mit Verletzten: Das kränkt das Autofahrerherz des Österreichers. Und er moniert wohl zurecht, dass in ein paar Staaten nicht so genau und verlässlich gezählt werde wie bei uns.

Wir Österreicher können Autofahren. Und wie! Und wie schnell! Im Ernstfall sogar noch mit etwas Alkohol im Blut! Womöglich ist aber all das mit ein Grund für das ernüchternde Ergebnis, und nicht nur die Ungenauigkeit der Zahlen anderer Länder.

Außerdem fällt bei dem Vergleich auf, dass ein Verkehrsdelikt in Österreich nicht annähernd so streng bestraft wird wie in manch anderen Ländern, die laut Statistik  deutlich weniger Unfälle aufweisen. Schnellfahren gilt hier als flott und zu schnell fahren als Kavaliersdelikt mit Betonung auf Kavalier, nicht auf Delikt.

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