Wir sind Europameister

Schnellfahren gilt in Österreich als flott, zu schnell fahren als Kavaliersdelikt.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Wir sind Weltmeister! – Das wollen die Österreicher dieser Tage ausrufen. Und nicht: Wir sind Europameister! Noch dazu in der Unfallhäufigkeit. Das will wirklich keiner hören. Platz 28 von 28 im jährlichen EU-weiten Report der Verkehrsunfälle mit Verletzten. Das kränkt das Autofahrerherz des Österreichers. Und er moniert wohl zurecht, dass in ein paar Staaten nicht so genau und verlässlich gezählt werde wie bei uns.

Wir Österreicher können Autofahren. Und wie! Und wie schnell! Im Ernstfall sogar noch mit etwas Alkohol im Blut! Womöglich ist aber all das mit ein Grund für das ernüchternde Ergebnis, und nicht nur die Ungenauigkeit der Zahlen anderer Länder. Außerdem fällt bei dem Vergleich auf, dass ein Verkehrsdelikt in Österreich nicht annähernd so streng bestraft wird wie in manchen Ländern, die laut Statistik deutlich weniger Unfälle aufweisen. Schnellfahren gilt hier als flott, zu schnell fahren als Kavaliersdelikt mit Betonung auf Kavalier und nicht auf Delikt.

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