Punkte

"Pisa schaut nach": Eine Ballonfahrt ist eine gute Gelegenheit, Sicherheiten zu verlieren
Peter Pisa

Peter Pisa

Filzmoos stand im Zentrum einer Dokumentation über „Winterzauber in den Alpen“ auf ORF III, und man bestaunte einen Heißluftballon, 90.000 Euro teuer, sofort fühlt man sich mit ihm groß und erhaben. Und dann steigt er auf, fährt den Dachstein entlang, bei der Bischofsmütze vorbei, und plötzlich sagt jemand, der im Korb steht und schaut und schaut: „Jetzt sehe ich, dass ich ein Punkt bin, nur ein Punkt.“

Aber kaum sind die Menschen unten – schon haben sie’s vergessen. Schon sind sie wieder die alten Wichtigtuer, die sagen (privat und in der „ZiB 2“): „Weil es so ist. Das muss sein. Das macht man so. Denn wir wissen.“

Da wächst kein Zweifel. Jehuda Amichai hat gedichtet: „Dort, wo wir recht haben, werden niemals Blumen wachsen im Frühjahr.“ Denn dort ist kein Leben. Dort sind nur Steine, auf denen Punkte sitzen, die es vermasselt haben.

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