Nicht für Jedermann

Nicht für Jedermann
"Wilhelmer schaut fern": Warum zeigt der ORF den heurigen "Jedermann" eigentlich nicht? Zu modern?
Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Die Salzburger Festspiele 2022 sind also mit einer Wahlkampf-Grundsatzrede vom amtierenden Bundespräsidenten eröffnet. Aber was macht die Kunst eigentlich? Wer den heurigen „Jedermann“, verkörpert von einem umjubelten Lars Eidinger nebst ebenso gefeierter „Buhlschaft“ Verena Altenberger erleben möchte, kauft sich besser Tickets.

Im Fernsehen fand sich für die Aufführung kein Platz. „Aus Kostengründen“, denn der gebührenfinanzierte ORF, der in medienpolitischen Debatten gerne auf seinen allumfassenden Kulturauftrag verweist, fand es nicht wert, die sehenswerte Inszenierung zu übertragen (wir berichteten).

Während man im gebührenfinanzierten Rundfunk massentaugliche Selbstläufer wie Andreas Gabalier gerne im Hauptabend spielt, ließ man die ausgesprochen zeitgemäße Inszenierung (Stichwort: Geschlechteridentitäten) ausfallen. „Jedermann“? Nicht für Jedermann.

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