Mythos Delon

Das größte Atout der Filmlegende war, dass er sein Image kaum verwässerte.
Peter Temel

Peter Temel

"Mein Image ist das des knallharten Mackers. So einer darf keine Schwächen zeigen“, sagte Alain Delon einmal. Er war in seinen Rollen unglaublich glaubhaft, sodass er auch als Schönling den skrupellosen Gesetzesbrecher geben konnte. Nach wie vor gibt es keinen besseren Tom Ripley als Delon in „Nur die Sonne war Zeuge“ („Plein Soleil“).

Nicht einmal zweifelhafte politische Liaisonen konnten seinem Nimbus viel anhaben – anders als bei Bardot oder Depardieu. Delon versuchte sich auch nicht – wie viele andere – an einem ambitionierten Alterswerk mit überraschender Rollenauswahl. Nur als Julius Cäsar in „Asterix bei den Olympischen Spielen“ zeigte er sich 2008 selbstironisch.

Sein größtes Atout war, dass er sein Image kaum verwässerte. Und so kommentierte er die Frage, ob Frauen ihn retten wollen, ganz nonchalant: „Was soll das? Sie meinen ja nicht mich, sie meinen den Mythos Delon. Und den hält keine aus.“

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