Kinder an die Macht
Kinder sind in Deutschland offenbar nicht sehr beliebt. Immerhin hieß es in der ARD am Sonntag zur besten Sendezeit „#Kinderstören“. Gut, man kennt das, hierzulande braucht man keinen Hashtag. Steigt jemand mit einem Kind in die U-Bahn ein: Böser Blick, irgendeiner murmelt was von einem Gfrast. Steigt jemand mit einem Hund ein: Moi, liab, wie heißt denn das Gfrastl?
Wer am Sonntag davon überrascht wurde, dass die berühmten „Tatort“-Augen plötzlich gar sehr jung aussahen, merkte bald, dass „#Kinderstören“ gar keine Kinderhasser-Aktion war, sondern das Gegenteil. Comedian Caroline Kebekus – gerade Mutter geworden – ließ etwa einen kindlichen Literaturkritiker im parodierten Morgenmagazin das deutsche Grundgesetz rezensieren, in dem keine Kinderrechte vorkommen: „Ein echter Flop“, urteilte er. Eine gut dosierte Provokation, und der „Tatort“ war eh nur eine Wiederholung.
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