Kinder an die Macht

Kinder übernahmen das TV-Kommando in der ARD, just als der "Tatort" beginnen sollte.
Christina Böck

Christina Böck

Kinder sind in Deutschland offenbar nicht sehr beliebt. Immerhin hieß es in der ARD am Sonntag zur besten Sendezeit „#Kinderstören“. Gut, man kennt das, hierzulande braucht man keinen Hashtag. Steigt jemand mit einem Kind in die U-Bahn ein: Böser Blick, irgendeiner murmelt was von einem Gfrast. Steigt jemand mit einem Hund ein: Moi, liab, wie heißt denn das Gfrastl?

Wer am Sonntag davon überrascht wurde, dass die berühmten „Tatort“-Augen plötzlich gar sehr jung aussahen, merkte bald, dass „#Kinderstören“ gar keine Kinderhasser-Aktion war, sondern das Gegenteil. Comedian Caroline Kebekus – gerade Mutter geworden – ließ etwa einen kindlichen Literaturkritiker im parodierten Morgenmagazin das deutsche Grundgesetz rezensieren, in dem keine Kinderrechte vorkommen: „Ein echter Flop“, urteilte er. Eine gut dosierte Provokation, und der „Tatort“ war eh nur eine Wiederholung.

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