Zeitkapsel

Gery Keszlers Corona-Charity „Austria for Life“ wirkte wie eine Mischung aus „Licht ins Dunkel“, „Jedermann“ und „Masked Singer“.
Peter Temel

Peter Temel

Spendentelefone, Knittelverse, verkleidete Publikumslieblinge: Gery Keszlers Corona-Charity „Austria for Life“ wirkte wie eine ambitionierte Mischung aus „Licht ins Dunkel“, „Jedermann“ und „Masked Singer“.

Der wunderbare Zweck heiligte die Mittel teilweise sehr. So verzichtete man im Spiel am Stephansdom, das Freitag spätabends auf ORF2 die „Geschichte Österreichs und seiner Widerstandskraft“ zeigte, darauf, alle drei monotheistischen Weltreligionen zusammenzubringen. Auf einer Islam-Landkarte würde die Konzertshow mangels Erwähnung gar nicht aufscheinen.

Dafür wurden die Kooperationspartner ausgiebig gewürdigt. Am Ende durften sie symbolhafte Gegenstände in eine Nachbildung der Turmkugel des Steffl legen. Das Original dient seit 1864 tatsächlich als Zeitkapsel, die in luftiger Höhe schwierigste Zeiten überdauert. Sie enthält übrigens – welch schönes Symbol – antike Ausgaben der Wiener Zeitung.

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