Gfrast-Hackl

Burghart Klaußner spielt den Modernierungsverlierer im Seppelhut beängstigend fiebrig.
Peter Temel

Peter Temel

Der sogenannte Wutbürger ist als Zornbinkel und Gfrastsackl bekannt. Für den Plattenbaubewohner Johannes Bonifaz Hackl aus dem Münchner „Tatort“ wären das Hilfsausdrücke. Burghart Klaußner spielt den Modernierungsverlierer im Seppelhut beängstigend fiebrig. Tourettehaft presst er Beschimpfungen hervor, bewirft Batic mit Fischresten, er wird in eine Halskrause gesteckt, weil er einst Leitmayr in den Finger gebissen hatte. Ein bayerischer Extremgrantler trägt halt keinen Beißkorb wie Hannibal Lecter.

Diese satirischen Einfälle funktionieren über weite Strecken einwandfrei (unrealistisch wirkt nur, dass man dem Kerl vor Gericht die Handschellen löst – und dass Bayern-Kicker Joshua Kimmich einen Fitnesscenter-Fuzzi spielt).

Am Ende kippt das Bild aber: Die versuchte Selbstverbrennung steht dem gemeinen Alpenbewohner dann doch nicht so gut. Da schaut auch Kommissar Leitmayr mit leerem Blick in den Himmel.

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