Fanschaft
Fußballkommentatoren sind die Jazzmusiker des Fernsehens. Gute Kenntnis des Materials (Harmoniefolgen, Spielernamen, Hintergrundgeschichten) ist für sie Voraussetzung, ihre Darbietung ist aber dennoch über weite Strecken improvisiert und verlangt Reaktion auf das, was gerade passiert. Wie im Jazz gibt es auch unter den Kommentatoren solche, die zu viel und solche, die zu wenig von sich geben; die Guten halten den Spannungsbogen, andere verrennen sich. Und während manche Fans ihr Tun akribisch analysieren, plätschert es für viele im Hintergrund.
Manchmal bleibt aber ein improvisierter Melodiefetzen hängen. Oder eine Wortkreation. So fiel am Sonntag auf ServusTV das Wort „Fanschaft“, das ich so noch nie gehört hatte. Anders als „Mannschaft“ muss man es nicht gendern, es hat Verwandte in der Beleg- oder Freundschaft und lässt sich vielseitig anwenden: Schon jetzt ein Gewinner der EM.
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