Endlos Musik

Der Verdacht, dass Musikveranstaltungen primär günstiges Material zur Füllung von Sendezeit darstellen, will nicht verschwinden.
Michael Huber

Michael Huber

Ich bin ein Kind der MTV-Generation. Den von diesem Sender eingeleiteten Kulturwandel, der überall nach einem Bildschirm mit Musikvideos verlangt, habe ich aber nie wirklich mitgemacht: Musik ist für mich bis heute eher zum Hören als zum Schauen da.

In diesem Sinn ist jene Programmierung, die an einem Sommerwochenende wie dem vergangenen manche Kanäle bestimmt, für mich nicht nachvollziehbar: Festivals, vom klassischen „Wiener Prater Picknick“ auf ORF2 am Freitag bis zum „Woodstock der Blasmusik“ auf ORFIII am Samstag und Sonntag füllen Sendezeit, aber kein Mensch weiß, was er in all den Stunden wirklich tun soll. Picknicken? Trompete üben? Auf RTL2 gibt man dazu noch Bollywood-Filme, die sich ja dadurch auszeichnen, ihre Handlung durch endlose Musikeinlagen in die Länge zu ziehen. Daneben kann man zumindest ein Hühnercurry kochen.

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