Der König des Lockdowns

Die Figur, von der sich im TV vielleicht am meisten über das Zusammenleben daheim erfahren lässt, ist ein Außerirdischer.
Michael Huber

Michael Huber

Er darf niemals aus dem Haus. Wer mit ihm in Berührung kam, muss dichthalten. Er schläft in einem Wäschekorb, und wenn Besuch kommt, muss er schnell in die Garage ausweichen. Keine Frage: ALF, der fellige Außerirdische aus der gleichnamigen 1980er-Jahre-Sitcom, ist der König des Lockdowns. In meinem Haushalt ist er das auch, denn der Nachwuchs hat sich in die DVD-Box mit den alten Folgen verkrallt und konsumiert diese in Dauerschleife. Die ebenfalls mit der Serie sozialisierten Eltern müssen eben manchmal den Kontext zu den zeittypischen Schmähs nachliefern (wir singen daher jetzt auch alte Motown-Hits).

Tatsächlich aber hat ALF auch mehr als 30 Jahre nach der Erstausstrahlung bleibende Qualitäten – erzählt die Serie doch im Kern davon, wie es ist, mit einem Kind, das nie erwachsen wird und nicht zur Schule geht, unter einem Dach zu leben. Wenn das nicht gerade aktuell ist.

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