Rhabarber

Das Internet beschert Zungenbrechern, Sprachspielen und (vielleicht) experimenteller Lyrik völlig neue Verbreitungsformen.
Michael Huber

Michael Huber

Die Quoten: „Barbaras Rhabarberbar“ hat vergangene Woche die Marke von 10 Millionen Youtube-Zugriffen überschritten, auf Tiktok ist man schon jenseits der 47 Millionen. Falls Sie nicht zu den Seherinnen oder Sehern zählen: Das Lied der Musikkabarettisten Bodo Wartke und Marti Fischer, im Wesentlichen ein Zungenbrecher (neben Rhabarber kommen auch Barbaren und ein Bartbarbier vor), ist ein viraler Hit, mit eigener Choreografie und akribischen Analysen. Diese fanden Belege für das Sprachspiel bereits in der Digitalsteinzeit (in einem Disney-Heft von 1991). Die „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“, deren Melodie der Song zitiert, hatten wohl nie so viel Reichweite.

Wie Wartke der New York Times (ja, die schrieb drüber!) sagte, würde der Song dem Vorurteil entgegenwirken, dass die deutsche Sprache aggressiv klinge. Wann geht Ernst Jandls Gedicht „ottos mops kotzt“ eigentlich viral?

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