Bären gendern nicht

In der Natur sterben jene Arten aus, die sich nicht an Veränderung anpassen. In TV-Naturdokus überleben dagegen konservative Sichtweisen.
Michael Huber

Michael Huber

Naturdokus sind eines der letzten Reservate für jene, die von Diskussionen über Rollenklischees, Identitätsentwürfe und Wertewandel nichts wissen wollen.

In der rumänischen Landschaft Transsilvanien, die „Universum“ am Dienstag vorführte, ist der Osten noch wild, er wird von blumenbekränzten Mädchen bevölkert – und von Braunbären, die auch dann, wenn sich eine Bärin von ihrem Sieg in Rivalenkämpfen unbeeindruckt zeigen sollte, noch „Zeit haben, eine willige Partnerin zu finden“.

Ein nonbinärer Bär wurde in Draculas Heimat noch nicht gesichtet, dafür Störche: „Sie sind standorttreu und bleiben ein Leben lang zusammen – ein Grund, warum der Mensch sie derart schätzt.“ All das wird in Bildern gezeigt, aus denen jede Zivilisation getilgt ist und die wie Gemälde des 19. Jahrhunderts anmuten. Dabei ist die Natur weder konservativ noch progressiv. Der Blick auf sie aber sagt viel.

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