Auf Drogentrip

Eine "Schauplatz"-Doku führte einem erneut vor Augen, was echte Probleme sind. Wer sich oder andere aus der Sucht rettet, verdient Respekt
Michael Huber

Michael Huber

Mein Konsum von linearem Fernsehen wird derzeit durch ein technisches Problem erschwert, das Bewegtbilder zu einem semiabstrakten Mosaik umformt.

„Voll psychedelisch“, dachte ich am Donnerstagabend halb belustigt, als ich die „Schauplatz“-Doku aufdrehte und nur etwas von Lederhosen und Crystal Meth mitbekam. „Mein Fernsehgerät ist auch auf Drogen“, witzelte ich.

Als ich in der Mediathek nachschaute, was ich denn da versäumt hatte, war mir aber nicht mehr nach Witzen zumute: Tiba Marchettis Reportage erzählte von Menschen, deren Leben durch eine Sucht aus der Bahn geraten ist. Und die zerstörerische Spur der Abhängigkeit führte nicht in entfernte Landstriche, sondern ins tiefste Oberösterreich.

Die Doku hinterließ Respekt für jene, die versuchen, wieder auf die Beine zu kommen – und für jene, die ihnen helfen. Wie viel leichter ist es doch, einen Fernseher zu reparieren.

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