1703 - 2023

Die Abschaffung der "Wiener Zeitung" gab im Fernsehen kein schönes Bild ab.
Peter Temel

Peter Temel

Die Wiener Zeitung wurde am Donnerstag von der Regierungsmehrheit als gedruckte Tageszeitung abgeschafft. Schon am Mittwoch erläuterte Medienministerin Susanne Raab in der „ZiB 2“, dass die Zeitung mehr über 90-jährige als unter 30-jährige Leser habe. Daher sei es nötig, das Blatt „in ein digitales Zeitalter zu transformieren“.

In der Parlamentsdebatte über die Einstellung der Zeitung wurde das gute, alte Papier noch hochgehalten. Etwa in Form des ersten Titelblattes des Wiennerischen Diariums vom 8. August 1703. Oder in Form der jüngsten Ausgabe der Wiener Zeitung, auf der groß „1703 - 2023“ geschrieben stand. Auch bei der (ausnahmsweise namentliche) Abstimmung setzte die SPÖ auf Papier. Die Wahlzettel waren grau und rosa, um via TV identifizieren zu können, welche Abgeordneten für die Papierreduktion stimmen. 88 waren dafür, 74 dagegen.

Es war kein schönes Bild, aber es war ein demokratisches Bild.

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