"Wie wollen wir leben?"

Spaltung, wohin man schaut. Aber nur ein Planet für alle. Die heute beginnende Archtekturbiennale wirft eine brisante Frage auf.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Auch wenn die Menschen unterschiedliche Sprachen sprechen, teilen sich doch alle denselben kugelförmigen Lebensraum. Da stellt sich die Frage: "Wie werden wir gemeinsam leben?“

Und genau das ist das Generalthema der heute beginnenden 17. Architekturbiennale. "How will we live together?“ Die Fragen, die den Biennale-Kurator Hashim Sarkis, einen libanesisch-US-amerikanischen Architekten, zu diesem Titel inspirierten, sind unter anderem jene nach einem "respektvollen Miteinander angesichts wachsender Individualität und Diversität bei geichzeitigem Bedürfnis nach digitaler und realer Verbundenheit sowie angesichts geopolitischer Gräben und globaler Krisen, die erfordern, dass alle aktiv werden, um überhaupt weiterleben zu können".

Das klingt perfekt zugeschnitten auf 2021. Ist es aber nicht. Denn die Biennale wurde zweimal verschoben. Sarkis’ Text hatte also schon 2019, vor der Pandemie, Ursprung und Gültigkeit. Und jetzt, in einer Zeit tiefer Spaltung, ist er umso gültiger.

Auch wenn die Menschen unterschiedliche Sprachen sprechen, eint doch alle der Wunsch, gemeinsam in Respekt auf dieser Kugel leben zu können. Morgen ist übrigens Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes, der die Apostel so sprechen ließ, "dass jeder sie in seiner Sprache hörte".

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