Wer braucht schon Stars?

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Christoph Geiler

Christoph Geiler

Warum sich Klubs wie Paris SG oder Manchester City einiges vom Salzburger Halbfinalisten abschauen können.Es haben bei Red Bull Salzburg in der Vergangenheit schon viel namhaftere Trainer ihr Glück versuchen dürfen. Es sei an dieser Stelle nur einmal an Giovanni Trapattoni oder Huub Stevens erinnert. Auch mag der Verein schon Spieler mit klingenderen Namen beschäftigt haben. Dafür war der internationale Ertrag der Salzburger bislang dürftig, um nicht zu sagen: beschämend. Zehn verpasste Champions League-Teilnahmen sprechen für sich.

Es musste vergleichsweise ein No-Name wie Marco Rose daherkommen, um Red Bull Salzburg in Europa zu jener Aufmerksamkeit und Anerkennung zu verhelfen, die sich Dietrich Mateschitz seit Beginn seines Engagements ersehnt hat.

All die prominenten Vorgänger des jungen deutschen Trainers hatten Kader mit deutlich mehr Potenzial zur Verfügung. Zumindest auf dem Papier. Die aktuelle Salzburger Mannschaft offenbarte auf dem Weg ins Semifinale aber Eigenschaften, die früheren Salzburger Teams gerne einmal abgesprochen wurden: Überzeugung, Mut, Begeisterung, Siegermentalität.

Wer in der Lage ist, gegen ein italienisches Team einen Drei-Tore-Rückstand wettzumachen; wer nacheinander Klubs aus drei europäischen Topligen aus dem Bewerb wirft, dem darf und muss alles zugetraut werden. Sogar die historische Qualifikation für die Champions League, die dem Gewinner der Europa League winkt.

Spätestens jetzt empfiehlt sich manchen Klubs bei Salzburg besonders genau hinzusehen. Nicht nur weil dort Spieler am Ball sind, die zu Höherem berufen sind. Vor allem deshalb weil Salzburg die kranken und aberwitzigen Entwicklungen im Fußball ad absurdum führt. Die Vereine aus Manchester mögen sich die anerkanntesten Trainer leisten, Paris Saint Germain den teuersten Spieler der Welt. Für ein europäisches Semifinale hat es da wie dort trotzdem nicht gereicht.christoph.geiler

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