Das Ende der Doppelbelastung

Frauen könnten heute gratis ins Museum gehen. Wenn sie die Zeit dafür hätten.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Glückwunsch allen "Weltfrauen" zum Weltfrauentag (falls Sie überhaupt dazukommen, das hier zu lesen). Sie haben heute Gratiseintritt in zahlreichen Museen – wenn Sie die Zeit dafür finden. Oder Sie könnten um 17 Uhr auf der Parlamentshomepage die Live-Diskussionsrunde "Unter Druck – Frauen in der Krise" verfolgen – falls Sie da nicht gerade so unter Druck sind, dass Sie sieben andere Krisen meistern müssen. Bereits zu Mittag könnten Sie in ORF 2 die Sondersitzung aus dem Parlament zum Thema "Auswirkungen der Pandemie auf die Frauen" verfolgen – falls Sie da nicht gerade mit Auswirkungen der Pandemie auf ihr Leben beschäftigt sind.

Die gute Nachricht zum Weltfrauentag: Das alte Problem der "Doppelbelastung" hat sich erledigt. Die schlechte: Es gibt jetzt die X-fach-Belastung: Beruf, Familie, Homeschooling, Pflege naher Angehöriger, die aufgrund der Pandemie Heime oder Spitäler meiden, sowie Systemerhalterinnenfunktion in allen Bereichen (in einigen systemrelevanten Berufen liegt der Frauenanteil bei 80 Prozent).

Ein Tag mit der guten alten Doppelbelastung wäre für viele Frauen aus heutiger Sicht Erholung pur. Da ginge sich dann sogar noch ein Gratismuseumsbesuch aus.

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