Vride!

Der Krieg heizt den Krieg der Worte an. Aus Facebookfreunden werden Feinde. "Friede" wird zum Fremdwort.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

„Peace!“ steht auf der Rückwand eines öffentlichen WCs im Park. „Friede“ steht auf den Stufen hinter der Kirche. Ein Fremdwort. – Welches? Beide.

Irgendwo in den sogenannten sozialen Medien werden sicher zur Stunde schwere Gefechte ausgetragen, ob man Friede mit V oder F, i oder ie schreibt. Jede noch so krude Theorie über Krieg und Frieden findet derzeit ihre Verfechter.

Selten hat etwas so viel Unfrieden gestiftet wie dieser Krieg, bei dem jeder live zuschauen konnte, wer wen attackiert. Und während in der realen Welt immer mehr Menschen helfen und spenden und tun, was sie können, tobt in der „sozialen“ Welt ein Krieg der Worte. Unglaublich viele Menschen wenden unglaublich viel Energie auf, andere niederzumachen, weil sie mehr als der Rest der Welt zu wissen glauben.

Wenn die alte Weisheit gilt: „Sobald der Frieden in den Herzen herrscht, breitet er sich auf die Welt aus“, dann sieht es schlecht aus. Und da muss man nicht in ein Kriegsgebiet schauen, vom Frieden in den Herzen sind schon sogenannte Facebookfreunde weiter entfernt als Vride von Friede.

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