"ÜberLeben": Das Banach-Tarski-Paradoxon

Von der Magie des ersten Males.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Ich weiß jetzt, was das Banach-Tarski-Paradoxon ist, und natürlich ist daran der Kabarettist Gunkl schuld. In seinem neuen Programm „Nicht nur, sondern nur auch“ befasst sich Gunkl auch mit mathematischen Phänomenen.

Ich bin zwar Vater eines Mathematik-Genies, aber ich selbst tu mir schon schwer, einstellige Zahlen fehlerfrei zu addieren. Ich bin mir nicht sicher, ob ich froh darüber sein soll, vom Banach-Tarski-Paradoxon zu wissen, aber dieses Wissen wieder loszuwerden, ist unmöglich.

Also: Das Banach-Tarski-Paradoxon besagt, dass man eine Kugel im drei- oder mehrdimensionalem Raum (spätestens jetzt weiß ich nicht mehr, worum es geht) so in einzelne Teile zerlegen kann, dass man aus diesen Teilen zwei neue Kugeln basteln kann. Und, jetzt kommt’s: Diese Kugeln haben dasselbe Volumen wie die Ausgangskugel. Was sich eher nach Magie oder Religion anhört, als nach Mathematik, lässt sich tatsächlich beweisen. Allerdings und das ist der Spaß dabei, funktioniert das Ganze nur im virtuellen Raum der Mathematik, nicht in echt.

Und dann erwähnt Gunkl in seinem Programm auch die Riccati-Gleichungen. Diese sind, wenn ich es halbwegs richtig verstanden habe, nicht lösbar, es sei denn, man nimmt einfach irgendeine Lösung an, dann geht sich alles wieder aus.
Einen sehr klugen Satz aus Gunkls Programm habe ich mir gemerkt: Wenn man zum letzten Mal etwas zum ersten Mal tut, ist man erwachsen.

Das ist ja das Schöne an der Jugend: Ständig tut man etwas zum ersten Mal: Küssen, Alkohol trinken, Thomas Bernhard lesen. Ich glaube ja, deshalb vergeht die Zeit mit fortschreitendem Alter immer schneller: Weil man immer weniger zum ersten Mal tut. Und wenn man etwas zum ersten Mal tut, dann bleibt die Zeit stehen.

Ich habe mich jetzt zum ersten Mal mit dem Banach-Tarski-Paradoxon befasst, aber irgendwie fehlt dabei die Romantik.

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