"ÜberLeben": Beschimpfung oder Sexualpraktik

Ich spiele am liebsten: mich.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Der große Physiker Albert Einstein soll sinngemäß gesagt haben: Gott würfelt nicht.

Gott hätte demnach kein Interesse an Brettspielen, und das ist ihm nicht zu verdenken. Ich persönlich kenne weniges, das ich so furchtbar finde wie „Spieleabende“: Menschen, die normalerweise interessante Gedanken haben und auch durchaus fähig sind, diese auszudrücken, verwandeln sich in verkniffene Ehrgeizlinge, deren einziges Interesse darin besteht, mittels Ereigniskarte von A nach B zu kommen. Obwohl es schon interessant war, zu erleben, wie Freundschaften zerbrechen, weil einem Spieler die versteckten Karten aus dem Ärmel rieseln. Oder wie Beziehungen scheitern, weil der Schatzibär nicht erraten hat, dass die Bärlimaus gerade pantomimisch das Wort „Degustationsmenü“ dargestellt hat.

(Der große Physiker Stephen Hawking soll sinngemäß gesagt haben, Gott würfle nicht nur, er betrüge sogar manchmal dabei.)

Das einzige Gesellschaftsspiel, das ich gerne spiele, ist „Stadt Land Fluss“, wobei ich es immer mit blöden Kategorien spiele, wie „Beschimpfung“ oder „Sexualpraktik“.

Aber ich spiele gerne anderes. Volleyball oder Tennis zum Beispiel, wobei beides nur humoristischen Wert hat, da ich mit meinen schlechten Augen den Ball kaum sehe und daher auch nur aus Zufall treffe. Oder Gitarre und Ukulele, da fehlt es mir zwar an Talent, aber nicht an Leidenschaft, und der Großteil meiner Familie ist so nett, mein Spiel zu mögen. Ich spiele auch gerne den Narren oder verrückt, das sind meistens die interessantesten Spiele.

Und weil ich ein Österreicher bin, spiele ich am liebsten: mich.

(Das beste Zitat zum Thema Spielen wird Lukas Podolski zugeschrieben, stammt aber von Jan Böhmermann: Fußball ist wie Schach – nur ohne Würfel.)

 


Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm „Guitar Solo“ ist am 18. Oktober in der Kulisse in Wien zu sehen.
 

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