Es wird sich was ändern, um was zu ändern

Kolumnist Axel Halbhuber schreibt über Nachhaltigkeit beim Reisen, über die Klimabilanz von Urlaub und was sich ändern muss.
Axel Halbhuber

Axel Halbhuber

Wir brauchen da gar nicht herumzureden: Reisen ist ein großer Faktor beim Klimawandel. Wer fliegt, schadet dem Klima. Wer die Klimaanlage im schicken Hotelzimmer aufdreht, schadet dem Klima. Wer auf Kreuzfahrt geht, wer mit dem Auto anreist, wer in ein Outdoor-Schwimmbecken hüpft, ...

Die Problematik ist vielen Menschen bewusster denn je, auch unseren aufmerksamen Leserinnen und Lesern. Und so erreichten mich jüngst folgende kluge Gedanken (leicht gekürzt):

– Leser Gerald N.: „In Zeiten des Klimawandels ist eine Werbung für weltweite Flüge nicht mehr angebracht. Medien haben hier einen Einfluss. Unterstützen auch Sie die Bemühungen zum Erhalt unserer Umwelt, vielleicht können wir uns dann noch lange an der Vielfalt der Natur in Berichten erfreuen, wir müssen nicht überall selbst hinfahren.“

– Leser Peter F.: „Was mir an Ressourcen zusteht, muss das Maß meiner Lebensgestaltung sein und nicht ‚Da will ich auch einmal hin‘. Aber da wären Sie ein Rufer in der Wüste.“

– Leserin Gerda W.: „Wann verabschieden sich die Menschen endlich davon, Tausende Kilometer zu fliegen, um z. B. am Strand zu liegen. Wie viele der Fernreisenden kennen überhaupt ihr eigenes Land. Mit freundlichen Grüßen einer Großmutter, der die Zukunft ihrer Enkel am Herzen liegt.“

Das alles stimmt. Ich glaube auch nicht, dass wir überall selbst hinfahren müssen – viele Reisegeschichten dienen dem Träumen. Und wenn wir schon Tausende Kilometer fliegen, werden wir künftig seltener weit fliegen, aber länger dortbleiben, glaube ich: eine Fernreise nur alle paar Jahre und dafür mehrere Wochen in der Region herumfahren. Und wir werden beim Reisen mehr auf Klimaschutz achten, für solche Anregungen sind wir gerne ein Rufer in der Wüste – die KURIER Reise beschreibt seit fünf Jahren nur mehr Bahn- (statt Auto-)Anreisen; wo man nur hinfliegen kann, schreiben wir immer die CO2-Kompensation dazu – als Anregung und Information.

Denn – mein einziger Einwand: Der Einfluss von Medien soll nicht im Schweigen liegen. Menschen reisen (mehr denn je) und Medien haben weder die Aufgabe noch das Recht, Publikumsinteressen totzuschweigen. Wir müssen vielmehr das Problem und Lösungen aufzeigen. Auch beim Reisen.

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