Trinken und rechnen

Alkohol verringert die Lebenserwartung, sagt eine Studie. Echt jetzt? Außer man trinkt soviel, dass man stirbt, bevor man zu trinken beginnen kann.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Im „ZIB Magazin“ hieß es: „Alkohol ist nicht gesund. Zu dieser Erkenntnis kommen Wissenschaftler in einer groß angelegten Studie.“ Man ist geneigt zu sagen: Echt jetzt? Alkohol ist nicht gesund? Wahnsinn, wer hätte das geahnt? Ist es etwa auch nicht gesund, sich mit einem Hammer auf den Schädel zu hauen?

Interessant ist ja immer das Spiel mit den Zahlen: Ein großes Bier am Tag verkürzt die Lebenserwartung laut Studie um sechs Monate, zwei große Bier aber gleich um fünf Jahre. Am besten trinkt man also vier große Bier am Tag, dann stirbt man schon, bevor man überhaupt mit dem Trinken anfangen kann.

Ö3 wieder meldete: „Wer keinen Alkohol trinkt, lebt länger.“ Das, mit Verlaub, stimmt so nicht – er lebt nur (möglicherweise, Garantie gibt’s keine) nicht kürzer.

(Der KURIER schrieb: „Das Sterberisiko steigt bei regelmäßigem Konsum.“ Auch das ist eine gewagte Behauptung – das Sterberisiko liegt, egal, wie viel man trinkt, für uns alle bei ziemlich genau 100 Prozent.)

 

Guido Tartarottis Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 22. April in der Kulisse Wien und am 26. April im Theater am Alsergrund zu sehen.

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