An ihren Suppen sollt ihr sie erkennen: Viel zu schade für Protest
Suppe ist ja grundsätzlich etwas Wunderbares, vom Kochen bis zum magenwärmenden Verzehr. Genuss ob der Kunst einer guten Suppe mag sich zwar einstellen, der Gedanke an Mona Lisa ist dennoch etwas weit hergeholt. In einer Epoche aktionistischer Protestkultur gibt es allerdings nichts, das es nicht gibt; auch das geheimnisvollste Lächeln der Welt vereint sich mit Suppe.
Und kurz bleibt einem da der Löffel im Mund stecken, wenn berühmte Museen und noch berühmtere Gemälde mit für Nahrungsaufnahmen Vorgesehenes in einen Topf geworfen werden. Diesmal eben auf die Mona Lisa, im Louvre. Ob die beiden jungen Aktivistinnen die orangefarbene Flüssigkeit, die sie Suppe nannten und getarnt in Kaffeebechern einschleusten, selbst gekocht hatten, ist nicht überliefert. Zurück bleibt so oder so ein schaler Beigeschmack.
Nie und nimmer taugt die Vielfältige als Plädoyer für Protestziele, schon gar nicht im Museum, für nachhaltige Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel. Geschmacksverirrung macht sich in Teufls Küche breit; und das nachhaltig. Sträflich unrecht wird der Speise solcherart getan.
Suppengenerationen
Viel zu bieten hat sie, wie sonst nur wenige: Mit nur einem Schöpfer satt machend. Ob klar oder dank Einbrenn so dick, dass sprichwörtlich der Löffel drin stecken bleibt. Cremig mit Obers verfeinert oder schlicht püriert. Überbacken oder mit Fleisch wie auch Fisch. – An ihren Suppen sollt ihr sie erkennen, all die Länder der Welt, und die Omas, Mütter sowie Foodblogger mit den Vorlieben ihrer jeweiligen Generation!
Kulinarischer Super-GAU
Nun hat allerdings sogar das höchst geliebte Suppenuniversum einen kulinarischen Super-GAU zu bieten, und dieser heißt Packerlsuppe. Die wiederum nur noch von Suppenwürfelsuppe übertroffen wird. Hoch an der Zeit, Suppe zu kochen. Die Gedanken bringt dabei Molière wieder ins Lot: „Ich lebe von guter Suppe, nicht von schöner Rede.“ Oder von Aktionismus im Museum.
Kommentare