Sein, wie man tut

"Tartarotti schaut fern": Michael Niavarani ist 50, eine Kunstfigur und ziemlich weise. Dennoch mag er sich nicht.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

In „Thema“  gab es ein Porträt des brillanten Komikers Michael Niavarani zu sehen, der am Sonntag 50 wird. Dabei sagte Niavarani über sein Verhältnis zum Publikum und zu sich selbst Folgendes:

„Die Leute lieben ja gar nicht mich als Person, die wissen ja gar nicht, ob ich wirklich so bin, wie ich tu. Ich mein’, ich bin teilweise schon so, wie ich tu. Trotzdem ist es eine Art Kunstfigur! Aber dennoch ist es so, dass an einem schlechten Tag, wo man sich selber überhaupt nicht mag,  es einem dann besser geht, wenn man merkt, wenn einem so viele Leute mögen – warum mag ich mich nicht?“

Vielleicht ist das der Trick, vor allem, wenn man 50 wird und schön langsam der, der man ist: Ein bisschen eine Kunstfigur sein, hinter der man sich verstecken kann; trotzdem so zu sein, wie man tut, aber nicht zu sehr; und zu schauen, dass einem wenigstens andere mögen, wenn man sich schon selber nicht mag.

Oder, wie Otto Schenk in der gleichen Sendung sagte: Es geht um „dieses Zwinkern, mit dem man überlebt.“

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