Scheidung, wozu jetzt noch?
Veränderung ist ein stabiler Faktor im menschlichen Leben. Vielleicht der einzige. Während ja berufliche Veränderungen meist als „Chance“ gewertet wird, heißt es bei Trennungen oft „gescheitert“. Und während Veränderung bei jüngeren Menschen als „ambitioniert“ gilt, fragt man bei Älteren oft hinter vorgehaltener Hand: „Wozu noch?“ Am „unnötigsten“ sind demnach Trennungen im Alter.
Und genau deshalb lesen wir, seit die Scheidung von Thea und Thomas Gottschalk bekannt wurde, überall Schlagzeilen wie: „Wozu Scheidung? Nach so langer Zeit?“ Ja, die beiden kennen einander seit 47 Jahren, sind 43 Jahre verheiratet, gehen ohnehin seit langem meist eigene Wege, er ist 68, sie 73 ... Na und? Ist das nicht das beste Alter, um aufzubrechen und neu anzufangen? Weil einfach jedes Alter das beste ist, um dem zu folgen, was man sich in der jeweiligen Lebensphase erträumt?
Das hier ist kein Plädoyer, etwas wegzuwerfen, das noch gut werden kann. Denn Neubeginn kann ebenso gut – oder besser – gemeinsam gelingen. Es ist ein Plädoyer für Mut zu Veränderung, in jedem Alter.
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