Rettung für den Österreicher-Topf

Nach der Einführung des Systems stieg der Österreicher-Anteil in der Liga von 56 auf 76 Prozent.
Alexander Huber

Alexander Huber

Fast unbemerkt ging es beim Streit um einen neuen Schlüssel zur Verteilung der TV-Gelder auch um das Ende des Österreicher-Topfes in gewohnter Form. Der Antrag von LASK und Admira sah vor, dass künftig 4,5 Millionen Euro (statt 5,5) verteilt werden. Für den Verein mit den meisten eingesetzten Österreichern gäbe es 431.000 Euro, für den Letztplatzierten (höchstwahrscheinlich Salzburg) 321.000 Euro. Das heißt im Extremfall: Ein Klub, der komplett auf Legionäre verzichtet, bekommt nur unwesentlich mehr als ein Konkurrent, der gar keine Österreicher einsetzt. Nämlich maximal 110.000 Euro. Nicht pro Monat, sondern pro Jahr.

Also viel zu wenig, um sich künftig noch an die derzeit geltende Grenze (maximal sechs Legionäre im Matchkader) zu halten.

Zur Erinnerung: Als der Ö-Topf 2004 eingeführt wurde, waren 56 Prozent der eingesetzten Spieler in der Bundesliga Österreicher. Derzeit sind es 76 Prozent. Dass die diversen ÖFB-Teamchefs so viel Auswahl wie noch nie haben, liegt auch am Wirken des Ö-Topfes.

Erst nach acht Stunden Verhandlung gab es im TV-Streit einen Kompromiss und die Rettung der bewährten Gestaltung. Ansonsten wären die auf den ersten Blick günstigen Legionäre wieder mehr geworden, die Arbeitsplätze für Talente aus der Akademie weniger.

Fest steht: Der Ö-Topf ist für Österreichs Fußball zu wichtig, um ihn mit dem Blick auf ein bisschen mehr TV-Geld zu opfern.

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