Quer und kreuz

Das Brett vor dem Kopf und das quere Denken.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Jüngst war an dieser Stelle von den „Querdenkern“ die Rede. Vor 30, 40 Jahren war Querdenker noch eine Art Adelstitel für Menschen, die offen waren für kreative Ideen, für Überlegungen abseits ausgetretener Denkpfade, für gedankliches Überwinden von spießigen Denkverboten nach dem österreichischsten aller Mottos: Das hamma immer scho so g’macht, da kunnt ja a jeder kommen, wer lasst fragen? Wer wissen will, was ein Querdenker war, soll einmal „Jörg Mauthe“ googeln – für den Autor, Philosophen und Freigeist war damals sogar in der ÖVP Platz.

Heute sind Querdenker die, die quer denken müssen, weil sie sonst nicht am Brett vor ihrem Kopf vorbeikämen. Sie sind intellektuell und/oder emotional nicht zu solidarischem Handeln fähig, und glauben wirklich, das Virus verschwindet, wenn sie sich wie Kinder die Augen zuhalten und laut „Lalala!“ schreien.

Vielleicht sollte man sie, falls diese Taktik doch nicht geholfen haben sollte, dann auch quer begraben.

 

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