Paparazzi für Arme

Wir wissen so gut wie alles über Weltstars. Also, zumindest über Bryan Adams in der Donaustadt
Barbara Beer

Barbara Beer

Nicht in Ermangelung aufregender Erlebnisse, vielmehr aus purer Neugier schweift der Blick des Redaktionskomitees der Wiener Ansichten hin und wieder zu den Kolumnen der Kollegen, wo unlängst von Bischofsbrot die Rede war. Das rief Erinnerungen an Falco wach.

Jetzt wollen Sie sicher wissen, was der Erfinder des Manhatten-Schönbrunner-Deutsch, wie es der Lyriker Christian Ide Hintze einst formulierte, mit Bischofsbrot zu tun hat.

Nun: Falco soll ein hervorragender Bischofsbrotbäcker gewesen sein. Leider konnten auch weitreichende Recherchen des Redaktionskomitees dieses Ondit bisher nicht bestätigen, vielleicht buk ja auch Mama Hölzel. Soll man unbestätigte Gerüchte in die Zeitung schreiben? Diesfalls ja, denn es handelt sich um ein wirklich hervorragendes Gerücht.

Ebenso schön wie unbestätigt ist die Geschichte, derzufolge der kanadische Rocksänger Bryan Adams Freunde in der Donaustädter Steigenteschgasse hat. Plausibel, denn schließlich hat der Musiker als Kind in Wien gelebt und hier die Vienna International School besucht. Und die ist weniger als einen Katzensprung von der Steigenteschgasse entfernt. Wo sich mit der Freihofsiedlung übrigens eine der größten Genossenschaftssiedlung Wiens, beinahe eine Kleinstadt, befindet, deren Architekt Karl Schartelmüller auch die Siedlung Lockerwiese in Hietzing geplant hat, die der Freihofsiedlung stark ähnelt. Nun in den Raum zu stellen, Bryan Adams beschäftige sich womöglich mit der Architektur des Roten Wien, wäre aber zu weit hergeholt.

Eindeutig gesichertes Wissen ist hingegen: Caroline Peters mag Marillenmarmeladepalatschinken. Wir haben das recherchiert, und zwar so: Vor einigen Jahren saß die wunderbare Schauspielerin am Nachbartisch im Café Schwarzenberg und tat sich an ebensolcher Mehlspeise gütlich.

Wir taten natürlich so, als hätten wir sie nicht gesehen. Denn schließlich sind wir nicht nur armselige, sondern auch höfliche Paparazzi.