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Warum heißen Wiener Bauprojekte eigentlich immer öfter wie amerikanische Fernsehserien?
Barbara Beer

Barbara Beer

Die „Sunken City“ auf der Wiener Donauinsel heißt jetzt „Pier 22“. Soll super dort sein. Das „Pier 22“ liegt gegenüber dem „Copa Beach“, den nicht mehr ganz so junge Menschen noch als „Copa Cagrana“ kennen. Der Name wurde in den 80ern erfunden und bald wünschte man sich, er wäre vergessen, denn die dort beheimatete Lokalmeile stand unter keinem guten Stern. Der eine oder andere Pülcher soll dort zu Gange gewesen sein. Vielleicht war die Umbenennung ja eine Flucht nach vorn. Heute weiß man schon nicht mehr, wohin mit den originellen Namen. Jedes Bauprojekt in Wien klingt wie aus einer US-Serie. Nachzulesen etwa auf einer der vielen Homepages der Stadt Wien. Da erfährt man auch von der „Golden Gate Bridge“ der Donaustadt, die angeblich „Ponte Cagrana“ oder „Copa-Steg“ genannt wird und den „Copa Beach“ mit der „Sunken City“ verbindet. Aber die heißt ja jetzt „Pier 22“. Ein „Pier“ für den Coolheitsfaktor der „modernen Waterfront“.