Keine 16 mehr

Alt ausschauen kann Vorteile haben. Viele sind es aber nicht
Barbara Beer

Barbara Beer

„Gute Kritiken vergesse ich sofort und schlechte merke ich mir Jahre.“ Was Andreas Vitásek  im Interview preisgibt, kommt einem irgendwie bekannt vor. Lob ist Schall und Rauch. Man merkt sich vor allem, wenn man strauchelt. Letztens wurde Ihre Kolumnistin exakt so alt geschätzt, wie sie ist. Nach anfänglichem Schock wurde das neue Selbstbewusstsein gleich ausprobiert. Bietet einem in der U-Bahn vielleicht jemand einen Platz an? Nein, aber das liegt eher an der Unhöflichkeit der anderen. Dass man selber schon bald wie die eigene Oma aussieht, hat aber auch gute Seiten. Ein strenger Blick und schon nehmen die Jugendlichen in der U-Bahn die Füße vom Sitz gegenüber. Hat was. Dabei war man doch erst gestern selbst so ein Teenager. Manchmal fühlt man sich auch noch so. Sechzehn sein war übrigens auch nicht immer ganz einfach, wenn man ehrlich ist.