Auf ein Würstel
Im Fußball ist es ein bisserl wie in der Politik. Die Fronten haben sich verhärtet. Es ist selten geworden, trotz inhaltlicher Differenzen eine persönliche Gesprächsbasis aufrechtzuerhalten.
Mit Hans Krankl und Herbert Prohaska gemeinsam zum Würstelstand zu gehen, wäre vor ein paar Jahren zwar auch schon eine schöne Geschichte gewesen, aber nicht so schwierig, wie es heute ist, einen Erz-Rapidler und einen Erz-Austrianer zur gemeinsamen Käsekrainer zu bewegen. Ganz abgesehen davon, dass die meisten Kicker heute einem Gesundheitsregime folgen, in dem Würstel und Bier nicht auf dem Diätplan stehen. Um so erfreulicher ist es, dass sich Austria-Kapitän Manfred Fischer und sein Rapid-Kollege Matthias Seidl im Vorfeld des 343. Wiener Derbys jetzt mit dem KURIER beim Würstelstand getroffen haben (S. 22). Die Käserkrainer allerdings, die haben sie tatsächlich dem Redakteur überlassen. Ob das mit Krankl und Prohaska auch passiert wäre?