Notre Dame und die Katastrophengewinnler

Nach dem Brand in Paris haben sie Hochkonjunktur: Die, die anderen vorschreiben wollen, worüber man trauern darf.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Wenn sie  irgendwo eine Katastrophe riechen, dann kommen sie geflogen: die Katastrophengewinnler.

Die Schlimmsten sind die Trauerwertbe- und Trauerverurteiler, die,  zitternd vor Selbstgerechtigkeit, anderen Menschen vorschreiben wollen, worüber die trauern dürfen. Die erigierten Zeigefingers andere darüber belehren, dass deren Trauer „über ein Gebäude“ moralisch unkorrekt sei, solange es a) Hunger auf der Welt gibt, b) der Klimawandel nicht besiegt ist, c) das Bier zu viel kostet oder d) (irgendwas nach freier Wahl einsetzen). Die nicht kapieren, dass Trauer sich jeder Beurteilung entzieht, unteilbar und immer richtig ist. Wer über etwas oder jemanden trauert, trauert immer auch um die ganze Welt.

Dann gibt es noch die Verschwörungstheorie-Deppen, die Hass-Schürer, die Kleingeldwechsler („Diese Kirche stand für ein System der Unterdrückung“) und die Blöde-Witze-Macher („Ist der Glöckner gerettet?“).

Katastrophen bringen oft das Beste in Menschen hervor. Halt nicht in allen.

Kommentare