Neugier, Lachen, Medaille

"ÜberLeben": Ich wünsche Ihnen zu Weihnachten vor allem gute Gedanken.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

In der stets bereichernden, sich schroff und widerborstig gebenden, aber in Wahrheit von zärtlichem Humor durchzogenen ORF-Satiresendung „Willkommen Österreich“ war unlängst der wunderbare André Heller zu Gast. Und er sagte den merk-würdigen, also des Merkens würdigen Satz: „Ich glaub, ich hab immer getan, was meine Neugier von mir verlangt hat.“

Während ich das schreibe, weiß ich noch nicht, mit wem ich den heutigen Tag verbringen werde. Ich hoffe, mit den Menschen, die mir am nächsten stehen: Mit meinen Kindern, meiner Freundin und meiner Ex-Frau. Mit meinen Eltern und meiner Schwester werde ich vermutlich nur telefonieren, ich verspüre wenig Lust, die Besetzung der Weihnachtskrippe auf Ochs, Esel und Virus zu erweitern.

Ich vermute, dieser 24. Dezember 2020 wird viel Platz bieten, der früher mit Geräuschen gefüllt war, die heuer fehlen. Ich hoffe, dieser Platz lädt gute Gedanken ein, Platz zu nehmen. Zum Beispiel den Gedanken, dass man viel öfter das tun sollte, was seine Neugier von einem verlangt. Und nicht das, von dem man denkt, dass andere oder man selbst es von einem verlangen. Vielleicht könnte ich mich mit diesem Gedanken infizieren. Denn, wie es der geniale Komiker Klaus Eckel im KURIER formuliert hat: „Jede Kehrseite hat auch eine Medaille.“

Vielleicht ist jetzt auch eine gute Zeit, um zu lernen, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen. Die Schauspielerin und Autorin Pia Hierzegger sagte in einem KURIER-Interview: „Ich finde, dass alle Menschen auch lächerlich sind.  Das macht die Menschen ja auch erst sympathisch. Wir haben und machen alle Fehler. Und darüber und über sich selbst sollte man am besten lachen.“

Damit könnten wir eigentlich sofort anfangen: Mit der Neugier, mit den Fehlern, mit dem Lachen, mit der Medaille.
Denn, um mit einem Satz aus der Philosophie-Sendung „Kommissar Rex“ zu enden: „Zeit ist Geld, und Geld ist Bier.“

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