Muss man die Sehenswürdigkeiten der eigenen Stadt kennen?

Caroline Kaltenreiner überlegt, endlich einmal Touristin in der eigenen Stadt zu sein.
Caroline Kaltenreiner

Caroline Kaltenreiner

Es gibt da so ein ungeschriebenes Gesetz, Sie kennen es vielleicht aus eigener Erfahrung.

Man kennt viele Sehenswürdigkeiten der eigenen Stadt nicht – außer vom Vorbeispazieren. Museen natürlich ausgenommen. Man betrachtet sie einfach nicht durch die Augen des Touristen und weil sie eh immer da sind, muss man sie auch nicht „erledigen“, schiebt sie auf. Daran musste ich denken, als ich die Neuigkeit hörte, dass Vienna Sightseeing Tours neue Routen anbietet, um die Massen ein wenig zu verteilen. Und ich hab mich gefragt: Kenn’ ich überhaupt die der alten Routen?

Ein Blick auf die beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Veranstalters lässt mich schon mal aufatmen. Platz 1 – Schloss Schönbrunn – hab ich schon von innen gesehen, den Park liebe ich sowieso und

beim Tiergarten versuche ich immer noch herauszufinden, an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit man die wenigsten Besucher und die meisten Tiere trifft. Dann kommt im Ranking die Hofburg – auch die hab ich mir schon genauer zu Gemüte geführt, kann die Kinderführung (als Begleitperson) extrem empfehlen. Beim dritten Platz fühle ich mich zum ersten Mal ertappt: Ich bin noch nie mit dem Riesenrad gefahren.

Meine Liebe zu Fahrgeschäften ist leider enden wollend. Zwei von drei also, hätte peinlicher für mich ausgehen können.

Ich bin kein Mensch, der Neujahrsvorsätze macht. Würde ich das tun, würde ich mir vornehmen, einmal Wien-Touristin zu spielen und die Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Wer weiß, vielleicht lande ich ja 2020 trotzdem noch auf dem Dach des Stephansdoms, in der Kapuzinergruft oder in der Schatzkammer. Und, wo wollen Sie demnächst nicht nur vorbeispazieren, sondern auch einmal hineingehen?

Kommentare