Fäustlinge forever

Drei Mal hoben sehr nette Menschen in der U-Bahn einen meiner Fäustlinge auf, aber jetzt ist einer weg. Für immer.
Julia Schrenk

Julia Schrenk

Es begann im Oktober. Da wurde es kalt, weshalb ich begann, meine Fäustlinge zu tragen. Zuerst die roten, aus dünner Wolle gestrickten. Später die dicken mit innen Fleece –meine Lieblingsfäustlinge, aus Bad Gastein.

Am 6. Dezember dann der erste große Zwischenfall in der U4. Kurz bevor ich aussteigen will, rufen mir zwei junge Buben hinterher: „Warten Sie!!“ Während ich sie freundlich darauf hinweise, dass ich zu jung bin, um gesiezt zu werden, drückt mir einer etwas in die Hand und sagt: „Sie haben was vergessen!“ Es waren die dicken Fäustlinge mit innen Fleece. Und es war nicht der letzte Zwischenfall in diesem Winter.

Drei Mal hoben sehr nette Menschen in der U-Bahn einen meiner Fäustlinge auf, ein Mal ist mir eine Frau in Spittelau nachgelaufen, weil ich einen Fäustling verloren hatte. Am Samstag rückte ich bei Schneefahrbahn sogar noch ein Mal mit dem Auto aus, weil ich schon wieder einen Fäustling liegen ließ. Gestern dann der Schock: Als ich nach Hausen gehen wollte, fehlte wieder ein Fäustling. Diesmal fand ich ihn nicht wieder. Er ist weg, für immer. Schuld daran ist natürlich nur dieser elendig lange Winter, der den Frühling nicht einziehen lässt. Wie sonst käme man ENDE MÄRZ (!) noch in die Verlegenheit, dicke Fäustlinge mit innen Fleece zu verlieren?

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