Mama, Papa, Auto, Lauda

Zum Tod eines ganz Großen: Wille und Vernunft. Der 1. August 1976 ging jetzt zu Ende.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Eine österreichische Kindheit in den Siebzigerjahren. Die ersten Worte, die man lernte, waren Mama, Papa, Schnitzel, Auto und Niki Lauda: Am Sonntag gab es zuerst Schnitzel mit Mama und Papa, und danach, um Punkt 14 Uhr,  Auto mit Niki Lauda. Für den Autor dieser Zeilen war der sonntägliche Lauda-Termin so wichtig, dass er sich sogar von seiner Erstkommunions-Feier wegschlich, um Lauda fahren zu sehen.

Dass Lauda, der Unantastbare, am 1. August am  Nürburgring schwer verunglückte, kam einem mittleren Weltuntergang gleich. Wie Lauda, schwer gezeichnet, wenige Wochen nach dem Unfall wieder ins Auto stieg und um den WM-Titel mitfuhr, galt als leuchtendes Beispiel dafür, wie der Wille den Körper besiegen kann. Und dass Lauda dann in Fuji im Regen aus dem Auto stieg, zeigte wiederum, dass die Vernunft stärker sein kann als der Wille.

Jetzt ging der 1. August 1976 zu Ende, am 20. Mai 2019. Niki Lauda wird nie vergessen werden.

Kommentare