Kralicek geht essen: Manche Früchte sind Verpackungskünstler

Es gibt Menschen, die Pfirsiche nur über die Abwasch gebeugt essen. Andere Früchte sind so hart, dass sie sich nur mit Gewalt öffnen lassen.
Wolfgang Kralicek

Wolfgang Kralicek

Obst ist gesund und schmackhaft, im Umgang aber nicht immer ganz einfach. Manche Früchte sind so weich, dass sie beim Transport leicht beschädigt werden; Erdbeeren zum Beispiel oder reife Pfirsiche. Bei Letzteren kommt erschwerend hinzu, dass es fast unmöglich ist, beim Verzehr nicht alles anzusafteln. Es gibt Menschen, die Pfirsiche deshalb nur über die Abwasch gebeugt essen, was ja auch nicht der Sinn der Sache ist. Andere Früchte wiederum sind so hart, dass sie sich nur mit Gewalt öffnen lassen, die Kokosnuss etwa. Und dann gibt es Früchte, denen die Natur die perfekte Verpackung mitgegeben hat. Und zwar:

Modell 1: die Mandarine. Diese Zitrusfrucht – gemeint sind auch die engen Verwandten Clementine und Satsuma – besticht nicht nur durch ihre schicke orange Farbe und die süße Frische im Geschmack, sie überzeugt vor allem auch durch ihr tolles Handling. Die Schale schützt den Inhalt und lässt sich – anders als bei Artgenossen wie der Orange oder gar der Grapefruit – ganz leicht entfernen. Die Frucht selbst ist praktischerweise in Spalten vorportioniert.Modell 2: die Erdnuss. Von allen Früchten, die „Nuss“ im Namen tragen, ist die Erdnuss am besten verpackt. Während man zum Knacken von Walnüssen oder Haselnüssen einen Nussknacker oder andere Spezialwerkzeuge benötigt, lässt sich die Erdnuss ganz leicht mit der Hand öffnen; zum Vorschein kommen in der Regel zwei, manchmal drei Kerne. Glücklich, wer in ein paar Wochen solche Nüsse im Nikolosackerl vorfindet!

Modell 3: die Avocado. Weil es sich empfiehlt, diese Frucht vor dem Verzehr der Länge nach zu halbieren, braucht man hier zwar ein Messer, die Avocado schneidet sich aber wie Butter. Und wenn man danach noch den großen, kugelrunden Kern entfernt hat (man kann ihn den Kindern zum Spielen geben), zeigt sie ihre ganze Design-Raffinesse: Wo der Kern war, klafft jetzt in jeder Hälfte ein Loch, das wie geschaffen dazu ist, ein wenig Olivenöl und Zitrone reinzutun. Gut gemacht, Natur!

Modell 4: die Banane. Diese Frucht ist eine wahre Verpackungskünstlerin, quasi der Christo (oder besser die Jeanne-Claude) unter den Obstsorten. Ihre Schale ist transportsicher und praktisch wie ein Reißverschluss.

Aber Vorsicht: Bananenschalen nach Gebrauch bitte nicht achtlos wegwerfen!

Kommentare