Kopf und Fuß
Früher wurden neue Regierungsmitglieder auf Herz und Nieren geprüft. Es wurde hinterfragt, ob das, was sie sagen, Hand und Fuß hat. Heute werden neue Regierungsmitglieder von Kopf bis Fuß geprüft. Es geht um Außenwirkung, nicht um Wirksamkeit.
Früher hieß es: Was kann der? Was bringt er mit? Heute fragt man: Was trägt der auf dem Kopf? Was hat er an den Füßen? Der neue Minister für Bildung, Wissenschaft und Forschung zeigt sich im KURIER-Interview "überrascht", dass nicht seine Qualitäten diskutiert würden, sondern "dass sich so viele Menschen Gedanken über meine Haare machen".
Frisur schlägt Fachkenntnis, da kann sich der Neue Trost beim Gesundheitsminister holen. Denn der weiß aus seiner Zeit als Neuling, dass "mit Sneakers in die Hofburg" der mutigere Schritt ist, als eine Impfpflicht anzukündigen. Dabei sind beide mit ihrer Ausbildung und ihrem Werdegang prädestiniert, um als kompetent anerkannt zu werden.
Liest man dieser Tage, dass laut "Demokratie Monitor" das Vertrauen in die Politik zusammengebrochen sei, stellt sich die Frage: Welches Vertrauen? Das Vertrauen in echte Kompetenz? Oder das in Haar- und Schuhstil der Politiker?
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